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Fashion – vom Runway in unsere Kleiderschränke.

Fashion - Runway

Fashion vom Runway in unsere Kleiderschränke – wie Mode wirklich entsteht

Zweimal im Jahr richtet sich der Blick der Modewelt gespannt auf New York, Paris, London und Mailand: Die Fashion Weeks setzen die Trends für kommende Saisons. Aber wie kommt es, dass wir Monate später genau diese Fashion – angepasst und massentauglich – in unseren Lieblingsshops wiederfinden? Wie wird aus Haute Couture alltagstaugliche Mode?

Der Weg vom Laufsteg in unseren Kleiderschrank ist ein komplexer, faszinierender Prozess, der viel mehr mit Strategie, Timing und globaler Zusammenarbeit zu tun hat, als man vielleicht denkt.

Schritt 1: Die Entstehung eines Trends

Mode beginnt immer mit einer Idee. Designer lassen sich inspirieren – von Kunst, Musik, Politik, gesellschaftlichen Stimmungen oder der Natur. In aufwendigen Konzeptphasen entstehen erste Entwürfe, die anschließend in Ateliers in aufwendiger Handarbeit zu Prototypen verarbeitet werden.

Doch wer entscheidet, was Trend wird?
Nicht nur die Designer selbst, sondern auch einflussreiche Trendagenturen wie WGSN oder Trend Union haben ein großes Mitspracherecht. Sie analysieren globale Entwicklungen und machen Vorhersagen über Farben, Materialien, Schnitte und Themen – oft zwei Jahre im Voraus. Diese Prognosen beeinflussen wiederum die Kollektionen der Designer.

Schritt 2: Fashion auf den Runways

Auf den Laufstegen der großen Fashion Weeks wird Mode erstmals in Szene gesetzt. Die Shows setzen visuelle Statements und dienen nicht nur der Präsentation, sondern auch der Positionierung der Marken. Medien, Influencer, Einkäufer und Prominente nehmen hier bereits auf, was in der nächsten Saison angesagt sein wird.

Besonders wichtige Looks werden sofort von Modejournalisten und Online-Plattformen wie Vogue Runway oder Instagram aufgegriffen. Innerhalb von Stunden verbreiten sich Trendbilder weltweit. Die ersten Impulse für den Massenmarkt sind damit gesetzt.

Schritt 3: Übersetzung in den Mainstream

Hier kommt die Fast Fashion ins Spiel. Große Modeketten wie Zara, H&M oder Mango arbeiten mit eigenen Designteams, die die Runway-Looks „übersetzen“. Das bedeutet: Die extravaganten und oft alltagsuntauglichen Looks werden entschärft, kommerzialisiert und in tragbare Mode für ein breites Publikum verwandelt.

Dieser Prozess läuft heute extrem schnell. Schon wenige Wochen nach den Fashion Weeks hängen abgewandelte Versionen der gezeigten Styles in den Läden. Möglich macht das eine hocheffiziente Produktionskette mit direkten Draht zu Lieferanten, automatisierten Prozessen und kurzer Reaktionszeit.

Auch kleinere, nachhaltige Marken beobachten Trends aufmerksam, reagieren allerdings langsamer – oft bewusst, um Qualität und Ethik über Schnelligkeit zu stellen.

Schritt 4: Einfluss von Medien und Social Media

Ein ganz entscheidender Faktor im Trendprozess ist die mediale Vermittlung. Mode wird nicht mehr nur über Magazine transportiert, sondern vor allem über Social Media. Plattformen wie Instagram, TikTok oder Pinterest sind Schaufenster und Katalysatoren zugleich.

Influencer, Blogger und Prominente greifen neue Trends früh auf, interpretieren sie auf ihre Weise – und machen sie für ihre Community greifbar. Was hier gut ankommt, wird schnell zum Must-have.

Gleichzeitig entstehen dadurch auch Gegentrends: Wer sich bewusst von der Masse abhebt, etabliert alternative Stile, etwa durch Vintage-Looks oder Slow Fashion. Auch das ist ein Teil des modischen Dialogs.

Wer bestimmt also, was wir tragen?

Der Prozess ist komplex und wird von vielen Beteiligten beeinflusst:

  • Designer und kreative Köpfe, die Visionen haben
  • Trendagenturen, die Entwicklungen analysieren
  • Modehäuser, die Trends kuratieren und positionieren
  • Retailer, die Produkte massentauglich umsetzen
  • Medien und Influencer, die Trends verbreiten
  • Konsumenten, die letztlich mitentscheiden, was sich durchsetzt

Es ist ein Zusammenspiel aus Intuition, Marktbeobachtung, technologischem Fortschritt und – nicht zu unterschätzen – wirtschaftlichem Kalkül.

Fazit: Zwischen Kreativität und Kalkül

Die Mode, die wir im Alltag tragen, ist das Ergebnis eines ausgeklügelten Systems. Was auf den Runways der Welt beginnt, wird von Trendagenturen, Marken, Medien und Verbrauchern weiterentwickelt. So entstehen aus künstlerischen Statements tragbare Trends, die – zumindest für einen Moment – die Richtung bestimmen, in die sich unsere Kleidung bewegt.

Doch trotz all dieser Mechanismen bleibt eines bestehen: Mode ist Ausdruck von Persönlichkeit. Egal, ob Runway-inspiriert, vintage oder individuell – das Tragen eines Trends wird erst dann wirklich stilvoll, wenn man ihn mit sich selbst verbindet.


Hast du dich schon mal gefragt, woher dein Lieblingsstück ursprünglich stammt?
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