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Minimalismus – immer noch?

Minimalismus

Minimalismus – 2025 immer noch?

Vor ein paar Jahren war Minimalismus das Thema schlechthin. Dokumentationen wie Minimalism, Bücher von Marie Kondo oder Blogs, die sich um 100 Dinge drehten, lösten eine kleine Bewegung aus. Es ging darum, weniger zu besitzen, bewusster zu leben, Ordnung zu schaffen – und sich vom Konsum zu befreien.

Doch das war 2015. Oder 2020. Jetzt ist 2025. Und die Frage, die sich viele stellen: Ist Minimalismus überhaupt noch relevant? Oder war es nur ein Trend, den wir zwischen Capsule Wardrobe und Zero-Waste-Joghurtbechern kurzzeitig mitgemacht haben?

Die Antwort ist nicht so einfach. Aber eines ist sicher: Minimalismus ist nicht vorbei. Er verändert sich nur. Wächst mit uns mit. Und ist 2025 aktueller denn je – vielleicht nur etwas leiser, reflektierter und individueller.


Rückblick: Wie alles begann

Minimalismus ist keine neue Erfindung. Schon die alten Stoiker oder Zen-Mönche lebten mit dem Nötigsten. Aber im digitalen Zeitalter bekam das Weniger eine neue Bedeutung. Plötzlich waren wir ständig verfügbar, überreizt, überkonsumiert – und suchten nach einem Gegengewicht.

Blogs wie The Minimalists, YouTube-Kanäle über „Tiny Living“ oder Bücher wie Die Kunst des Weglassens(Dominique Loreau) oder Magic Cleaning (Marie Kondo) halfen vielen, die erste Schicht des materiellen Ballasts loszuwerden. Und mit dem ersten aufgeräumten Raum kam ein neues Gefühl: Leichtigkeit.

Minimalismus wurde zum Gegentrend zum „Mehr ist mehr“. Aber eben auch: ein Stil, eine Ästhetik, ein Lifestyle.


Was Minimalismus 2025 (nicht mehr) ist

Minimalismus 2025 hat sich verändert. Er ist nicht mehr:

  • ❌ Eine Checkliste, wie viele Dinge du besitzen darfst
  • ❌ Eine perfekte weiße Wohnung mit exakt 3 Pflanzen
  • ❌ Ein moralisches Projekt gegen Konsum
  • ❌ Ein Dogma, das man „richtig“ leben muss

Stattdessen ist er heute:

  • ✅ Individuell – jeder definiert sein „Weniger“ selbst
  • ✅ Flexibel – Minimalismus passt sich dem Leben an, nicht umgekehrt
  • ✅ Leise – keine Belehrung, sondern Einladung
  • ✅ Tief – es geht weniger um Ästhetik, mehr um Haltung

Warum Minimalismus heute wichtiger ist denn je

In einer Zeit, in der KI uns Aufgaben abnimmt, in der Lieferdienste und Abos uns das Konsumieren erleichtern und in der digitale Überflutung Alltag ist, wird bewusster Umgang mit Raum, Zeit und Besitz immer relevanter.

1. Digitale Reizüberflutung

Wir sind online ständig erreichbar, konsumieren Inhalte im Übermaß, verlieren uns in Scroll-Tunneln. Minimalismus hilft, Prioritäten zu setzen: Welche Apps brauche ich wirklich? Welche Infos tun mir gut?

2. Klimakrise & Nachhaltigkeit

Weniger zu konsumieren bedeutet auch, Ressourcen zu schonen. Minimalismus ist heute oft auch ein stiller Beitrag zur Nachhaltigkeit – kein moralischer Zeigefinger, sondern eine Haltung: Ich kaufe bewusster, nutze Dinge länger, repariere statt ersetze.

3. Krisenzeiten

Pandemien, Inflation, Kriege – sie verändern, wie wir auf Besitz blicken. Sicherheit kommt nicht mehr durch viel Haben, sondern durch Flexibilität, Klarheit und Fokus. Minimalismus ist dafür ein gutes Werkzeug.

4. Psychische Gesundheit

Ordnung im Außen schafft Ruhe im Innen. Zahlreiche Studien zeigen, dass zu viel Besitz, Chaos oder Entscheidungsdruck Stress verursachen. Weniger kann heilen. Nicht alles, aber viel.


Wie Minimalismus heute gelebt wird

Minimalismus 2025 ist oft stiller. Weniger sichtbar, aber wirkungsvoller. Hier ein paar Beispiele:

???? „Genugismus“ statt Extremismus

Nicht möglichst wenig, sondern genau genug ist das Ziel. Nicht 33 Kleidungsstücke, sondern eine Garderobe, die du wirklich trägst. Nicht ein leerer Schreibtisch, sondern einer, der dich fokussiert.

???? Digitaler Minimalismus

Weniger Apps, weniger Bildschirmzeit, bewusster Umgang mit News, Social Media & Notifications. Viele leben heute minimalistischer digital als physisch.

???? Mentales Entmüllen

Mindset statt Schublade: Loslassen von Erwartungen, Vergleich, To-do-Zwang. Weniger Druck. Mehr Klarheit. Das ist vielleicht die tiefste Form des Minimalismus.

???? Nachhaltiger Konsum

Einmal hochwertig kaufen, statt dreimal billig. Lokal, fair, langlebig. Minimalismus 2025 ist oft bewusster Konsum, nicht Konsumverzicht.


Was Minimalismus nicht bedeutet

Es gibt hartnäckige Mythen, die Minimalismus noch immer begleiten. Höchste Zeit, sie zu entzaubern:

  • ❌ Du musst nicht aus einem Koffer leben
  • ❌ Du musst nichts „wegtun, das keine Freude bringt“
  • ❌ Du musst nicht in Schwarz-Weiß wohnen
  • ❌ Du darfst Dinge haben, die du einfach schön findest
  • ❌ Du darfst einen vollen Bücherregal haben – wenn du Bücher liebst

Minimalismus ist ein Werkzeug, kein Ziel. Und Werkzeuge darf man anpassen.


Wie du heute (neu) einsteigen kannst

Du musst keinen Blog starten oder alles verschenken. Minimalismus beginnt mit einem einzigen Gedanken: Was will ich wirklich behalten? Und dann:

  1. Räume eine Kategorie auf (z. B. Schreibtisch, E-Mail-Postfach, Küche)
  2. Frage dich: Was brauche ich – was belastet mich?
  3. Teste: Weniger für eine Woche – was fehlt dir wirklich?
  4. Nimm dir kleine Schritte vor – nicht den ganzen Haushalt
  5. Mach ein Foto vorher/nachher – zur Motivation

Was bleibt – was geht?

Minimalismus 2025 ist leiser geworden. Keine große Bewegung mehr, sondern eine persönliche Haltung, die viele still für sich entdeckt haben.

Was bleibt:

  • Der Wunsch nach Klarheit
  • Der Fokus auf das Wesentliche
  • Die Freude an Raum, Zeit und Luft zum Atmen
  • Die Erkenntnis, dass weniger oft wirklich mehr ist

Was geht:

  • Das Dogma
  • Der Perfektionismus
  • Die Schubladendenke

Fazit: Minimalismus 2025 – ein Lebensstil mit Tiefe

Ja, Minimalismus ist immer noch da. Nur anders. Reifer. Individueller. Menschlicher.

Er ist kein Trend mehr, sondern für viele ein fester Teil des Lebens geworden. Nicht, weil es in ist – sondern weil es hilft. Zu atmen. Zu fokussieren. Und sich selbst nicht in all dem Lärm zu verlieren.

Und vielleicht ist genau das die größte Stärke des Minimalismus: Dass er bleibt, auch wenn man ihn nicht mehr sieht.

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