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Capsule Wardrobe

Capsule Wardrobe

Capsule Wardrobe für Männer – Weniger Teile, mehr Stil

Es gab eine Zeit, da war mein Kleiderschrank voll. Voll mit T-Shirts, die ich nie trug. Mit Jeans, die nie richtig saßen. Mit Hemden, die ich mochte – aber zu nichts passten.

Und trotzdem stand ich oft ratlos davor. „Was zieh ich heute an?“
Die Antwort war meistens: irgendwas. Aber nie wirklich gut.

Heute ist mein Kleiderschrank viel leerer – und mein Stil besser.
Der Grund dafür? Zwei Worte: Capsule Wardrobe.


Was ist eine Capsule Wardrobe überhaupt?

Die Idee ist einfach – und trotzdem radikal:

Baue dir eine Garderobe aus wenigen, hochwertigen Teilen, die alle gut zusammenpassen.

Statt 10 Hemden – 3, die du wirklich trägst. Statt 5 Paar Jeans – 2, die perfekt sitzen. Statt „für den Fall, dass …“ – lieber „passt immer, fühlt sich gut an“.

Die Capsule Wardrobe ist keine Mode-Diät. Es ist eine Haltung:

  • Weniger Besitz, mehr Klarheit
  • Weniger Auswahl, mehr Entscheidungsfreiheit
  • Weniger Trends, mehr Stil

Und genau das hat bei mir einen Schalter umgelegt.


Warum ich umgestellt habe

Der Auslöser war nicht spektakulär. Kein großer Fashion-Moment. Eher das Gegenteil. Ich hatte einfach die Nase voll vom Suchen, Vergleichen, Verwerfen.

Immer wieder stand ich vor dem Spiegel und dachte: „Passt irgendwie nicht.“
Und dann entdeckte ich zufällig einen Artikel über Capsule Wardrobes. Anfangs dachte ich: „Okay, klingt ein bisschen nach Pinterest-Philosophie.“
Aber irgendwas daran ließ mich nicht los.

Ich fing klein an: mit dem Aussortieren. Und mit der Frage:
Was ziehe ich wirklich oft an – und warum?
Die Antwort war fast immer: weil es einfach passt. In sich. Zu mir. Zu meinem Alltag.


Wie man eine Capsule Wardrobe aufbaut – meine Schritte

Ich habe keine radikale „Alles raus“-Aktion gemacht. Ich bin eher der Typ, der langsam, aber konsequent vorgeht. Und so sieht mein Weg aus:


1. Bestandsaufnahme – ehrlich und brutal

Ich habe jedes Teil aus dem Schrank genommen und mich gefragt:

  • Wann habe ich es zuletzt getragen?
  • Fühle ich mich wirklich wohl darin?
  • Passt es zu mindestens 3 anderen Teilen?

Alles, was nur auf „vielleicht“ geantwortet hat, kam raus.
Erstaunlich: Fast 40 % meiner Kleidung hatte ich seit über einem Jahr nicht getragen.


2. Farben und Silhouetten definieren

Ich habe mir bewusst gemacht: Welche Farben trage ich gerne – und oft?
Bei mir war schnell klar: Grau, Navy, Beige, Weiß und ein bisschen Schwarz. Keine wilden Muster, keine Knallfarben.

Auch bei den Schnitten: eher slim bis regular, nichts Oversized, nichts Hautenges.

Das war schon die halbe Miete – denn damit kann man viel kombinieren, ohne nachzudenken.


3. Schlüsselstücke festlegen – meine Essentials

Hier meine persönlichen Must-haves, die fast jeden Look in meiner Capsule Garderobe tragen:

  • 2 weiße und 2 graue T-Shirts (hochwertige Baumwolle, gute Passform)
  • 1 weißes Oxford-Hemd + 1 Hemd in Hellblau
  • 1 Navy-Blazer (unstrukturiert, leicht, vielseitig)
  • 2 Jeans (eine raw, eine washed – beide schlicht)
  • 1 Chino in Beige oder Oliv
  • 1 dunkelgraue Wollhose (für smartere Looks)
  • 1 dünner Merino-Rollkragen in Schwarz
  • 1 Pullover in Navy oder Grau (Crewneck)
  • 1 Jacke für Übergang + 1 Mantel für den Winter (z. B. Wool-Cotton-Mix)
  • 1 Paar weiße Sneakers, 1 Paar schwarze Chelsea Boots, 1 Paar rahmengenähte Derbys

Dazu: 2–3 Accessoires (Uhr, Gürtel, Schal) – fertig.


Warum Capsule funktioniert – besonders für Männer

Ich glaube, viele Männer denken bei Mode sofort an „kompliziert“, „teuer“ oder „unnötig“.
Die Capsule Wardrobe ist das Gegenteil. Sie ist praktisch, smart, minimalistisch.

Man sieht automatisch angezogen aus – weil alles zueinander passt.
Man spart Zeit – weil die Entscheidung morgens in Sekunden fällt.
Man spart Geld – weil Impulskäufe fast nicht mehr passieren.

Und: Man gewinnt Raum. Im Schrank und im Kopf.


5 Tipps aus meiner Praxis

Falls du das Ganze selbst mal angehen willst – hier ein paar Dinge, die mir geholfen haben:


1. Kauf weniger – aber kaufe bewusst

Ich habe angefangen, mehr auf Stoffe und Schnitte zu achten. Und auf Herkunft.
Lieber ein T-Shirt von Asket oder Unbound Merino, das lange hält, als drei für 9,99 €.


2. Kenne deinen Alltag

Deine Capsule Garderobe muss zu deinem Leben passen – nicht zu Instagram.
Ich arbeite im Homeoffice und gehe regelmäßig in Meetings – also brauche ich Kleidung, die sowohl casual als auch gepflegt aussieht.


3. Uniform statt Langeweile

Ich habe keine Angst vor Wiederholung. Im Gegenteil: Ich liebe sie.
Meine „Uniform“ im Alltag: graues T-Shirt, Navy-Chino, weiße Sneaker, schwarze Uhr.
Sieht immer gut aus – ohne viel Nachdenken.


4. Saisonale Kapseln denken

Ich arbeite mit Kernteilen, die das ganze Jahr funktionieren, und ergänze saisonal.
Im Sommer: Leinenhemd, leichte Shorts, Canvas-Sneaker.
Im Winter: Wollmantel, Rollkragen, Chelsea Boots.


5. Lass Stücke für dich arbeiten – nicht umgekehrt

Wenn ein Kleidungsstück zu kompliziert ist (nur zu einer bestimmten Hose passt, spezielle Pflege braucht, selten getragen wird) – raus damit.
Deine Garderobe soll dein Leben erleichtern, nicht verkomplizieren.


Was ich heute im Kleiderschrank sehe

Wenn ich heute die Schranktüren öffne, sehe ich:

  • Luft.
  • Übersicht.
  • Und Kleidung, die ich wirklich trage.

Ich habe vielleicht 35 Teile im Einsatz – das war früher ein halber Wäschestapel.
Aber ich brauche nichts mehr. Im Gegenteil: Ich genieße es, weniger zu besitzen – und mehr zu tragen.


Fazit: Stil beginnt im Kopf, nicht im Laden

Die Capsule Wardrobe hat mir gezeigt: Es geht nicht darum, modisch zu sein. Sondern stimmig.
Nicht perfekt, aber bewusst. Nicht auffällig, aber präsent.

Ich kaufe heute seltener Kleidung – aber wenn, dann mit Freude. Ich bin klarer in meinem Stil. Und ich bin morgens schneller angezogen. Das ist kein Zufall. Das ist System.

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